Austausch und Vernetzung in schwierigen Zeiten
Hoher Besuch auf dem Hohbuch-Campus: Im Rahmen einer Delegationsreise nach Reutlingen begrüßte die Hochschule am 27. Oktober 2022 den US-Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf. Der Ehrengast tauschte sich mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Hendrik Brumme, dem Reutlingen International Office (RIO) und Studierenden zu verschiedenen Vernetzungsmöglichkeiten und einem erfolgreichen Studierendenaustausch in der Krise aus. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die frühzeitige Ansprache von Studierenden und praxisnahe Lehr- und Forschungsinitiativen.
Besonders in Zeiten globaler Krisen ist die internationale Vernetzung von immenser Bedeutung. Im Zentrum des Besuchs des US-Generalkonsuls Norman Thatcher Scharpf an der Hochschule Reutlingen stand daher die Frage, wie ein lebendiger Studierendenaustausch auch in schwierigen Zeiten gewährleistet werden kann.
Der Generalkonsul gibt gleich zu Beginn seines Besuchs zu bedenken: „Es gibt auf diese drängenden Fragen keine leichten Antworten. Die Pflege und den Ausbau von innovativen Partnerschaften in Lehre und Praxis halte ich aber für einen essentiellen Beitrag für eine gelingende internationale Zusammenarbeit.“
Mit insgesamt 26 US-amerikanischen Partnerhochschulen und mehreren Doppelabschlussprogrammen ist die Hochschule Reutlingen in dieser Hinsicht sehr gut aufgestellt. Prof. Dr. Baldur Veit, Leiter des Reutlingen International Office (RIO), weist im Gespräch mit Thatcher Scharpf auf weitere Vorzüge der Hochschule hin: „Viele unserer Studiengänge beinhalten englischsprachige Module, manche Programme sind sogar komplett auf Englisch angelegt. Außerdem haben wir den akademischen Kalender teilweise so angepasst, dass auch Studierende aus den USA und anderen Ländern ins Studium einsteigen können, ohne wertvolle Zeit zu verlieren.“
Damit der akademische Austausch auch für Krisenzeiten gewappnet ist, befürwortet der Thatcher Scharpf einen möglichst frühen Ansatz. Die Basis dafür sieht er in einer ständigen Repräsentanz der jeweiligen Partnerhochschulen im Ausland. Diesen Aspekt greifen auch die amerikanischen Studierenden an der Hochschule Reutlingen auf, mit denen sich der Generalkonsul angeregt unterhält.
Alexandra Roberts, Studentin im BSc International Management Double Degree an der Fakultät ESB Business School, unterstreicht dabei: „Die internationale Atmosphäre und das reichhaltige Angebot von Stipendien an der Hochschule Reutlingen sind eine gute Voraussetzung für den Austausch.“
Angesichts des Fachkräftemangels und der steigenden Relevanz beruflicher Fachausbildungen appelliert Thatcher Scharpf an die Risikofreude und den Unternehmergeist der Studierenden. Prof. Dr. Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen, verweist in diesem Zusammenhang auf Gründungsinitiativen an der Hochschule: „Das Center for Entrepreneurship richtet sich auch an internationale Studierende, die ein Start-up gründen möchten. In den letzten Jahren sind dadurch zahlreiche zukunftsweisende Ideen entstanden.“
Von der engen Nähe zur Praxis an der Hochschule Reutlingen konnte sich Generalkonsul Thatcher Scharpf ebenfalls selbst überzeugen. Die Studierenden des BSc International Project Engineering an der Fakultät Technik stellten ihm dazu das semesterübergreifende Projekt „IP Plane“ vor. In dem Projekt arbeiten die Studierenden eigenverantwortlich am Bau eines zweisitzigen Motorflugzeugs und lernen dabei die verschiedenen Stufen eines professionellen Projektmanagements nach industriellen Maßstäben kennen.
Am Ende des Besuchs des US-Generalkonsuls bekräftigten beide Seiten, dass sie sich auf den weiteren Austausch freuen. Präsident Prof. Dr. Brumme sieht darin klare Vorteile: „Wenn wir miteinander sprechen, können wir viel besser auf die Bedürfnisse der jeweils anderen Seite eingehen. Der Besuch von Herrn Thatcher Scharpf hat uns gezeigt, dass wir vieles bereits richtig machen und welche Weichen wir stellen müssen, um in Zukunft noch besser zu werden.“
Norman Thatcher Scharpf ist seit 2021 Generalkonsul im US-Generalkonsulat Frankfurt. Schon davor war er viele Jahre in den Botschaften verschiedener Länder diplomatisch tätig und ist heute Berufsdiplomat im Rang eines Gesandten-Botschaftsrats. Ihm wurden bereits zahlreiche Ehrenauszeichnungen des US-Außenministeriums zuteil.
