06.06.2024

Zuschlag für ein 5-Millionen-Euro-Transferprojekt zur Digitalen Integration und Innovation in der Chirurgie

Die Vertreterinnen und Vertreter der Innovationscommunity DIIC. V.l.n.r.: Prof. Dr. Oliver Burgert (Hochschule Reutlingen), Prof. Dr. Martin Haimerl (Hochschule Furtwangen), M.Sc. Denise Junger (Hochschule Reutlingen), Prof. Dr. Bernhard Hirt (Universitätsklinikum Tübingen), Dr. Steffen Hüttner (BioMedTech e.V.).

Im Rahmen der Pilotförderlinie „Innovationscommunity“ der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) des Bundes hat sich die Fakultät Informatik der Hochschule Reutlingen mit ihrem integrierten und intelligenten Operationssaal erfolgreich um eine Förderung beworben.

Fast 500 Anträge von Universitäten, Hochschulen, außeruniversitären Forschungsein-richtungen und Unternehmen sind beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auf eine neue Förderlinie eingegangen, die den Transfer neuer Erkenntnisse und Forschungsergebnisse in die Praxis fördern soll. Das Projekt „Digitale Integration und Innovation in der Chirurgie (DIIC)“ unter der Leitung der Hochschule Reutlingen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen sowie dem BioMedTech e.V. und dem Universitätsklinikum Tübingen, ist eines von nur 20 Vorhaben, die den Zuschlag erhalten haben.

Das übergeordnete Ziel der Förderrichtlinie besteht darin, die Innovationskraft Deutschlands besser zu nutzen und die Entwicklung technologischer und Sozialer Innovationen zu beschleunigen. Lob gab es hierfür auch von Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, die betonte, dass das „sehr gute Abschneiden der baden-württembergischen Hochschulen erneut die Innovations­kraft des Landes zeigt“.

Die Optimierung chirurgischer Eingriffe durch intelligente digitale Assistenzsysteme kann maßgeblich zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen und ist zudem ein gesundheitsökonomischer Faktor. Schlüsseltechnologie hierfür ist der automatisierte Informationsaustausch zwischen medizinischen Geräten und chirurgischen Assistenz-systemen. Hierbei müssen Forschung und Industrie eng zusammenarbeiten, um Innovations-potenziale zu identifizieren und Transferhindernisse abbauen zu können. Konkret gelingt dies durch die einheitliche Infrastruktur und die OP-Testumgebung der Fakultät Informatik in Reutlingen, die als Entwicklungs- und Testinfrastruktur genutzt werden kann. Die in Reutlingen technisch erprobten Lösungen werden dann über eine gespiegelt aufgebaute IT-Lösung in der klinischen Anatomie des Universitätsklinikums Tübingen medizinisch auf Herz und Nieren geprüft.

„Das Besondere ist der Verbund aus klinischer Anwendungsexpertise am Universitätsklinikum Tübingen (Prof. Dr. Bernhard Hirt), der anwendungsorientierten Forschung durch die Hochschulen Furtwangen (Prof. Dr. Martin Haimerl) und Reutlingen und der Medizintechniklandschaft Baden-Württembergs, vertreten durch den BioMedTech e.V. (Dr. Steffen Hüttner). Durch diese optimale Mischung können wir eine Lücke in der Medizinprodukteentwicklung schließen. Langfristig bedeutet das eine verbesserte Patientenversorgung, optimierte klinische Arbeitsbedingungen, Kostensenkungen in den Kliniken und Wettbewerbsvorteile für deutschen Medizintechnikfirmen“, so Prof. Dr. Oliver Burgert, Dekan der Fakultät Informatik der Hochschule Reutlingen und Projektleiter der Innovationscommunity.

Die Innovationscommunities entwickeln über einen Zeitraum von vier Jahren selbstständig ihr Innovationsthema und -ziel und tragen so zur Entwicklung innovativer Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen bei.

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