Leichtfahrzeuge als urbaner Mobilitätstrend
Agil, platzsparend, umweltbewusst: Elektrische Mini-Flitzer können eine Antwort sein auf verstopfte Innenstädte. Studierende des Studiengangs Transportation Interior Design der Hochschule Reutlingen haben sich ein Semester lang intensiv mit Fragen zukünftiger Mobilität beschäftigt. Ihre Ergebnisse zum Thema „Lightweight urban mobility“ präsentieren sie am 2. Februar im Reutlinger Club „SixFeetUnder“ der interessierten Öffentlichkeit.
Unsere Städte werden immer stärker von Verkehr und Umweltverschmutzung belastet. Deshalb ist nachhaltige urbane Mobilität auf dem Vormarsch und Schwerpunkt städtischer Entwicklung. Ihre Zukunft wird vielfältiger, intelligenter und liegt in erschwinglichen, nachhaltigen Verkehrsmitteln und neuen Infrastrukturen. Hierzu können Fahrzeugkonzepte beitragen, die bislang noch ein Nischendasein führen: elektrische Klein- und Leichtfahrzeuge unterhalb der Pkw-Klasse. Denn warum muss ein Fünfsitzer in die Stadt fahren, wenn man doch allein oder höchstens zu zweit unterwegs ist? Würde nicht ein kleiner Flitzer reichen, der sich wendig auf engem Platz bewegt und Menschen versorgt, die nicht so mobil sind? Könnten also innovative Leichtfahrzeuge den urbanen Herausforderungen begegnen und damit das Lebensgefühl aller Stadtbewohner verbessern?
Mit dieser Frage haben sich Studierende des Studiengangs Transportation Interior Design an der TEXOVERSUM Fakultät Textil in diesem Wintersemester auseinandergesetzt. Im Projekt „Lightweight urban mobility“ in Kooperation mit der Firma AtTrack aus Stuttgart entstanden alltagstaugliche Lösungen für vierrädrige Leichtfahrzeuge der Klasse L7e mit 1½ bis 2 Sitzen. „Gefragt waren Ideen für den Einsatz elektrischer Leichtfahrzeuge in einer üblicherweise schwer zugänglichen Innenstadt. Sie sollten einen konkreten Nutzen stiften und damit der Stadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern einen Mehrwert bieten.“, beschreibt Studiendekanin Prof. Andrea Lipp-Allrutz die Aufgabenstellung näher.
Nach der Analyse aktueller Verkehrssituationen in Städten und nachhaltiger urbaner Mobilitäts- und Lifestyle-Trends stand für die Studierenden die Frage im Mittelpunkt: Welche Probleme und Bedürfnisse bestehen und wie kann ein intelligentes Leichtfahrzeug diese aufgreifen, welche Dienstleistungen anbieten? Wie sehen dann unterschiedliche Beförderungskonzepte aus? Ein Leichtfahrzeug etwa, mit dem der geliebte Vierbeiner zusammen mit Herrchen oder Frauchen stressfrei an sein Ziel kommt? Ein wendiges Service-Mobil für Pflegekräfte? Ein Versorgungsfahrzeug für Wohnungslose, die sich im ausfaltbaren Zelt betreuen lassen können? Oder doch lieber mit dem Freizeit-Equipment im flexiblen Stauraum hinaus in die Natur?
Für die kreativen Interieur-Lösungen recherchierten die Studierenden zu Beginn ihrer Arbeit inspirierende Form- und Designtrends sowie smarte und nachhaltige Materialien. Unterstützt vom Knowhow des Unternehmenspartners AtTrack entstanden visionäre Fahrzeugkonzepte, bei denen die Studierenden ihre gestalterischen und darstellerischen Fähigkeiten unter Beweis stellten. Dabei reicht ihr Repertoire von tollen Skizzen und fotorealistischen Bildern über innovative Materialien bis hin zu Computervisualisierungen und Filmen. Auch Virtual Reality Darstellungen gehören in den höheren Semestern dazu. „Mit diesen Fähigkeiten sind unsere Absolvierenden bestens vorbereitet auf die spannenden Jobs in der Industrie. Sie werden uns geradezu „aus den Händen gerissen“, freut sich die Studiendekanin über die Beliebtheit und Zukunftsfähigkeit des Studiengangs am TEXOVERSUM.
Die Ergebnisse ihrer Projekt- und Abschlussarbeiten zeigen die Studierenden auf ihrer Werkschau am 2. Februar von 11-18 Uhr in der Reutlinger Eventlocation „SixFeetUnder“ in der Sankt-Peter-Straße 5. Herzlich eingeladen sind alle, die sich für Mobilitätsthemen in der Stadt interessieren, neugierig auf das Designstudium sind oder sich einfach die faszinierenden Konzeptarbeiten der Studierenden anschauen möchten. Der Eintritt ist frei.
Außerdem findet um 16 Uhr eine Studien- und Mappenberatung statt, bei der Professorinnen und Professoren über das Studium, die Berufschancen und den Weg zu einem Studienplatz informieren. Wer schon eigene künstlerische Arbeiten dabei hat, kann sich Feedback und Tipps dazu einholen. Auch die Studierenden sind anwesend und geben gern aus ihrer Perspektive Einblicke in das Studium.
Im Anschluss an die Ausstellung im SixFeetUnder sind die Arbeiten weiter online zu sehen.