06.04.2023

Auf den Spuren Friedrich Lists

Hochschule Reutlingen und die Stadt Reutlingen würdigen renommierten List-Forscher Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler sowie die Neubesetzung des List-Instituts

Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler inmitten seines Lebenswerks und engsten Wegbegleitern

Am Gründonnerstag, den 06. April, lud die ESB Business School der Hochschule Reutlingen und die Stadt Reutlingen zu einer Pressekonferenz auf dem Campus der Hochschule ein. Als Anlass diente die Präsentation einer Bücherreihe über den Reutlinger Nationalökonomen Friedrich List des emeritierten ESB-Professors und renommierten List-Forschers Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler sowie die Neubesetzung des „Friedrich List-Instituts für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI)" an der Hochschule Reutlingen durch Prof. Dr. Larissa Zierow.

Dass Friedrich Lists Denken und seine Schriften als Ökonom, Publizist und Eisenbahnpionier bis heute ihre Spuren hinterlassen, beweist Prof Dr. Dr. Eugen Wendler in seiner 12-bändigen Reihe im Springer-Gabler. Die Reihe krönt Wendlers über mehr als fünf Jahrzehnte gehende Beschäftigung und Forschung mit dem Leben, Werk und Nachwirken Friedrich Lists – „dem berühmten Sohn der Stadt Reutlingen“, wie Oberbürgermeister Thomas Keck ihn in seiner Ansprache bezeichnet. Keck betont ebenfalls, dass es vor allem Eugen Wendlers verdienst sei, dass Friedrich List auch bis heute jedem Kind bekannt ist. Er vermittle sein Wissen über den Nationalökonomen auf anschauliche Weise, unter anderem durch Themenführungen zu Friedrich List in der Stadt.

Auch Prof. Dr. Hendrik Brumme, Präsident der Hochschule Reutlingen merkt beeindruckt und mit einem Schmunzeln an, dass Eugen Wendler vermutlich mehr über List weiß, als List jemals über sich selbst. Brumme sieht in der List-Forschung eine große Relevanz für die Hochschule: „Schon List verband fundierte, theoretische Überlegungen mit der aktiven Umsetzung in der Praxis. Eine Denkweise, die wir auf dem Reutlinger Campus als Hochschule der angewandten Wissenschaften vertreten und in den Vorlesungen und Seminaren täglich leben.“

Nach der Berufung an die Hochschule Reutlingen im Jahr 1972, lehrte Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler Betriebswirtschaftslehre und begann mit seiner List-Forschung. 1992 gab das Ministerium für Wissenschaft und Kunst von Baden-Württemberg schließlich grünes Licht für die Gründung des „Friedrich List-Instituts für historische und aktuelle Wirtschaftsstudien (FLI)“. Auch nach seiner Emeritierung im Jahr 2004 hat Prof. Dr. Dr. Eugen Wendler das FLI bis 2012 weitergeführt. Hierfür wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz sowie den Verdienstmedaillen der Hochschule und der Stadt Reutlingen geehrt. Von 2012 bis zu seinem Einzug als Abgeordneter in den Deutschen Bundestag 2022, übernahm Wendlers ESB-Kollege, Prof. Dr. Stephan Seiter die Institutsleitung.

Seit 2023 leitet nun Prof. Dr. Larissa Zierow das Friedrich-List-Institut auf dem Reutlinger Campus. Ihr Ziel ist es, nicht nur die historische Forschung zu Friedrich List weiter voran zu treiben, sondern auch aktuelle wirtschaftswissenschaftliche Fragestellungen im Sinne Friedrich Lists zu fördern. Wendler sieht die Aufgabe von Larissa Zierow zukünftig vor allem darin, Friedrich List in der jungen akademischen Welt bekannt zu machen. Denn, so Eugen Wendler: „Aus den Gedanken von List können auch heute noch Lösungen für aktuelle Probleme gezogen werden.“

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