ALT + + Schriftgröße anpassen
ALT + / Kontrast anpassen
ALT + M Hauptnavigation
ALT + W Fakultät wählen
ALT + K Home Menü
ALT + Ü Zweite Navigation
ALT + G Bildwechsel
ALT + S Übersicht
ALT + P Funktionsleiste
ALT + I Studieninteressierte
ALT + N Linke Navigation
ALT + C Inhalt
ALT + Q Quicklinks
ESC Alles zurücksetzen
X
A - keyboard accessible X
A
T
12.04.2021 | ESB Business School , Forschung , Pressemitteilung

Ausgezeichnet gegen den Klimawandel

Prof. Dr. Florian Kapmeier von der ESB Business School erhält wichtigen Innovationspreis von AACSB International.

Prof. Dr. Florian Kapmeier hält mit Studierenden der ESB Business School einen fiktiven Klimagipfel ab, Foto: Hochschule Reutlingen.

Jährlich zeichnet die Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) Aktivitäten und Projekte aus, die innovativ zur Weiterentwicklung der internationalen Managementausbildung beitragen. Die Initiative von Prof. Dr. Florian Kapmeier von der ESB Business School, das simulationsbasierte Rollenspiel Climate Action Simulation im deutschsprachigen Raum zu verbreiten, erkannte die AACSB nun als „Innovation that Inspires“ an. Der Preis wurde 2021 zum sechsten Mal verliehen.

Die Climate Action Simulation ist ein interaktives Rollenspiel, das Menschen über politische Grenzen hinweg motiviert, sich mehr für den Klimaschutz zu engagieren. Traditionelle Klimawandelkommunikation stützt sich auf die einseitige Verbreitung von Erkenntnissen. Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass das bloße Zeigen von Forschungsergebnissen nicht zu den erforderlichen Handlungsänderungen führt.

Daher hat Florian Kapmeier gemeinsam mit seinen Forschungspartnern vom amerikanischen Think Tank Climate Interactive, der MIT Sloan Sustainability Initiative und der Climate Change Initiative der University of Massachusetts Lowell das simulationsbasierte Rollenspiel Climate Action Simulation entwickelt. In einer weltweiten Studie zu einer ähnlichen Simulation konnte das Forschungsteam zeigen, dass solche interaktiven Rollenspiele das Gefühl der Dringlichkeit und die Motivation zum Handeln fördern. Mehr als 81 Prozent der Teilnehmenden haben angegeben, dass sie motivierter sind, gegen den Klimawandel aktiv zu werden.

In der Climate Action Simulation können sich die Teilnehmenden selbst über den aktuellen Stand der Klimawissenschaft, über internationale Verhandlungsprozesse und über Möglichkeiten zur Bewältigung der Klimakrise informieren. Bei einem fiktiven Klimagipfel der Vereinten Nationen schlüpfen sie dafür in die Rollen von globalen Interessensvertretern aus Industrie und Handel, der Land- und Forstwirtschaft, aus der Politik, von Nichtregierungsorganisationen oder von Vertreterinnen und Vertretern aus der konventionellen und erneuerbaren Energieindustrie. Sie verhandeln über Maßnahmen, mit denen die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 auf deutlich unter 2 °C begrenzt werden soll. Florian Kapmeier übernimmt die Rolle des UN-Generalsekretärs und leitet die Verhandlungen. Nach den Verhandlungsrunden präsentieren die Teilnehmenden ihre Positionen im Plenum.

Die verschiedenen Vorschläge werden in das Klima-Energie-Simulationsmodell En-ROADS eingegeben. Das frei verfügbare, transparente und anhand großer Klimamodellen kalibrierte En-ROADS wurde ebenfalls von Climate Interactive und der MIT Sloan Sustainability Initiative entwickelt. Mit En-ROADS erleben die Teilnehmenden sofort die Auswirkungen ihrer Vorschläge auf das Klima und den Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100. „Das ermöglicht ihnen, ihr Verständnis des Klima-Energie-Systems zu testen. Sie können für sich selbst herausfinden, was gemacht und wie ambitioniert gehandelt werden muss, um die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen -  ohne dass ich ihnen dazu Folienvorträge zeige,“ sagt Florian Kapmeier. Dass En-ROADS bereits in Politik und Wirtschaft zum Einsatz kommt, verstärkt das realistische Gefühl des Spiels.

Insgesamt haben schon mehr als 120.000 Menschen in ca. 90 Ländern an der Climate Action Simulation und der World Climate Simulation teilgenommen. Florian Kapmeier engagiert sich dafür, En-ROADS und die beiden Rollenspiele auch im deutschen Bildungssystem zu verankern. Dafür arbeitet er mit den Ministerien für Umwelt und für Kultus des Landes Baden-Württemberg und der Klett-Verlagsgruppe zusammen.